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Tobias Schetters: Mit Blauem Blut in Liga 3

09-Fragen an Tobias Schetters. Das A09-Eigengewächs schaffte den Sprung in die Zweite Liga und wechselte dann vom TuSEM ins Sauerland

Viermal pro Woche düste er mit seinem blauen Mini-Cooper von Essen nach Schalksmühle. Und zurück. Tobias Schetters ist mittlerweile in der dritten Liga angekommen. Mit den SGHS Dragons landete der 28-Jährige zum coronabedingten Saisonende auf Platz 4, erzielte dabei 96 Tore und hat ehrgeizige Ziele. Das Handball-ABC erlernte Tobi bei seinem Heimverein, unserer DJK Altendorf 09. Es fließt also blaues Blut in seinen Adern. Schon sein Vater Holger – heute in unserer Tennisabteilung aktiv – wurde mit A09-Handball-Stadtmeister mit der B-Jugend. Tobi wohnt noch immer im Umkreis der Bockmühlen-Siedlung, von der aus ihm zunächst der Karrieresprung zum TuSEM gelang, bei dem er bis 2016 Zweitligaluft einatmete, ehe der Wechsel ins Sauerland erfolgte. Erst nach Hemer, dann nach Schalksmühle, wo mit Mark Dragunski nun ein guter Bekannter das sportliche Sagen hat.

1. Der TuSEM steigt in die 1. Bundesliga auf, hättest Du besser bleiben sollen?

Tobias Schetters: Meine Zeit beim TuSEM war eine sehr lehrreiche Zeit. Ich konnte dort erste Erfahrungen im Profibereich sammeln und habe eine Menge gelernt. Trotz allem bin ich der Meinung, dass der von mir eingeschlagene Weg der richtige war, und ich stehe auch heute noch hinter meiner damaligen Entscheidung.

2. Wie kam Dein Wechsel zum TuSEM zustande?

Ich wurde damals zum Probetraining der zweiten Mannschaft eingeladen. Glücklicherweise wurde ich direkt in die erste Mannschaft hochgezogen, was natürlich der Traum von jedem jungen Spieler ist.

3. Mark Dragunski hat Dich gefördert, jetzt ist er wieder Dein Trainer. Hält er immer noch große Stücke auf Dich und Du auf ihn?

Ich denke, Mark und ich hatten von Anfang an eine besondere Beziehung. Er war nicht nur mein erster „Profitrainer“, von dem ich eine Menge lernen konnte bzw. noch immer kann; sondern er hat mir auch neben dem Feld immer mit gutem Rat zur Seite gestanden.Ich bin froh, dass er sich auch dazu entschieden hat, nach Schalksmühle zu gehen. Und unser Verhältnis ist nach wie vor super. Er hat einen großen Anteil an meiner sportlichen Karriere.

4. Nach Deinem Wechsel damals von der Landesliga in die Höherklassigkeit – hast Du Gewohnheiten geändert, ernährst Du Dich anders, gehst du früher ins Bett?

Großartig viel verändert habe ich bei meiner Ernährung oder meinem Schlafverhalten nicht. Ich achte natürlich darauf, dass ich mich ausgewogen ernähre und genug Schlaf bekomme, um meine maximale Leistung auszuschöpfen.

5. Plötzlich war ja Schluss mit dem geordneten Sportbetrieb. Was hast Du gedacht? Hast Du den Ball vermisst? Und was noch? Wie sah/sieht Dein Trainingspensum in Corona-Zeiten aus?

Als ich gehörte habe, dass der Spielbetrieb eingestellt wird, war ich natürlich erst mal geschockt. Keiner wusste, was nun passiert, wann es weitergeht und was die Zukunft noch bringt. Ich vermisse natürlich den Handball und mein Team, die Fans und die Stimmung in unserer Halle. Momentan versuche ich, mich außerhalb der Halle fit zu halten; ich gehe laufen oder mache Fitnesstraining, so gut es möglich ist. Nichtsdestotrotz: Unsere Gesundheit geht vor.

6. Vor zehn Jahren hast Du noch im A09-Trikot beim DJK Bundesportfest in Krefeld die meisten Tore für Deine A-Jugend geworfen. Bei der Ersten und Zweiten sieht man Dich immer mal wieder auf der Tribüne, der Kontakt ist weiterhin eng? Mit dem Herzen nie weg gewesen?

Mir ist es sehr wichtig, Kontakt zu meinem Heimatverein zu halten. Ich versuche, so oft ich kann, vorbeizuschauen. Ich werde immer wieder freundlich und offen empfangen und komme gerne in die Bockmühle.

7. Du hattest einige Male Besuch bei Deinen Spielen. Wie ist das, wenn die alten Kumpels oder Bekannten auf der Tribüne sitzen? Nimmst Du das während der Partie wahr? Bist Du besonders motiviert?

Ich freue mich über jede Unterstützung. Motiviert bin ich jedoch vor jedem Spiel gleich, ich will jedes Spiel gewinnen und meine bestmögliche Leistung abrufen. Wenn meine Freunde oder Bekannte dann auf der Tribüne sitzen, freue ich mich aber natürlich.

8. Welche sportlichen Ziele hast Du?

Ich denke, dass wir nächste Saison ein gutes Team mit Schalksmühle haben und auf die längere Sicht wäre natürlich der Aufstieg ein Traum. Für mich persönlich möchte ich in Zukunft eine Führungsrolle für das Team übernehmen, weiterhin meine Stärken einbringen und an meinen Schwächen arbeiten.

9. Kannst Du Dir eine Rückkehr zur Bockmühle vorstellen?

Momentan denke ich nicht über eine Rückkehr nach, jedoch weiß man nie, was die Zukunft bringt. In der nächsten Zeit wird man mich auf jeden Fall weiterhin als Zuschauer in der Halle sehen. Ein Traum ist es allerdings schon, dass ich meine Karriere in der Boxmühle beschließe – wenn die Zeit gekommen ist.

Zur Person
Tobias Schetters, 28,
Größe: 197 cm
Gewicht: 97 kg
Familienstand: ledig
Hobbys: Reisen, Freunde, Tennis
Position: Linksaußen
Stärken: Schnelligkeit, Sprungkraft, Abwehr
Schwächen: werden hier nicht verraten
Bisherige Vereine:
DJK Altendorf 09 (bis 2011), TuSEM Essen (bis 2016), HTV Hemer, SGSH Dragons (seit 2018)
Beruf: Mechatroniker bei Volvo.