Fastenpilgern 2017

6. Etappe:

Die Sehnsucht nach
spiritueller Bewegung
ist groß

Abschluss des Fastenpilgerns 2017 – von Mülheim nach Essen.

Start der Schlussetappe auf der Friedenstreppe in der Mülheimer Altstadt. (Foto: Thomas Steinig)

 Da staunte Thomas Steinig vom Vorbereitungsteam des diesjährigen Fastenpilgerns nicht schlecht, als er sich anschickte, das obligatorische Startfoto der Schlussetappe zu machen: Die Teilnehmer strömten aus der Petrikirche und bauten sich auf der so genannten Friedenstreppe auf – und wurden immer mehr! Kurze Zeit später hatte er Gewissheit: Mit 147 Teilnehmern zwischen 10 und 78 Jahren war dies die größte Gruppe, die jemals an der Aktion teilgenommen hat, mit der unser Verein und die St. Jakobusbruderschaft Düsseldorf inzwischen zum sechsten Mal ein besonderes Angebot in der Passionszeit gemacht haben.

Lang zieht sich die Reihe der Pilger durch die sonnen überstrahlte Frühlingslandschaft. (Foto Dirk Glacer)

“Die vielfache Medienberichterstattung und eine positive Mund-zu-Mund-Propaganda haben sicherlich zu diesem starken Anwachsen der Gruppe geführt”, meint Mit-Organisator und früherer A09-Vorsitzender Hubert Röser, der sich mächtig über die neue Rekordteilnehmerzahl freute, als er sich auf den Weg der 14 km langen Schluss-Etappe machte. Sie führte über den Radschnellweg nach Essen-Altendorf, wo die Pilger Station am Eisenbahntunnel Nöggerathstraße machten, der im Zweiten Weltkrieg als Unterkunft für 170 Kriegsgefangene diente und inzwischen vom Grafiti-Künstler Pascal Maßbaum zum herrlichen Kunstwerk “Aqualand” umgestaltet wurde.

Station am Altendorfer Friedenskreuz

Am Altendorfer Friedenskreuz machen die 147 Teilnehmer Station und lassen sich über die Geschichte des Mahnmals informieren! (Foto: Jörg Höppner)

Auch am Altendorfer Friedenskreuz hielt die Gruppe inne und ließ sich über die Geschichte des historischen Wegekreuzes informieren. Der Vorbereitungsteam hatte eigens einen Stempel mit dem Abbild des Kreuzes entworfen, der dort in den Pilgerpass gedrückt wurde.

Vor Schloss Borbeck hat sich die Pilgergruppe weit auseinander gezogen … (Foto: Hubert Röser)

Nach ausgiebiger Rast an der A09-Tennisanlage Ecke Nöggerath-/Herbrüggenstraße ging es weiter durch Schönnebeck und den Borbecker Schlosspark nach St. Dionysius, wo Pastor Gerd Belker bereits wartete, um mit den Teilnehmern den Abschlussgottesdienst zu feiern. Erich Niedgen und einige andere Teilnehmer hatten insgesamt über 100 Palmsträußchen gebunden, die nun gesegnet und als später mit nach Hause genommen wurden.

Pastor Gerd Belker segnet die Palmzweige der Pilger. (Foto: Hubert Röser)

23 “Komplett-Pilger”

23 Pilger haben übrigens die komplette Strecke des diesjährigen Fastenpilgerns zuückgelegt, das von Kleve über Kalkar, Xanten, Rheinberg, Duisburg und Mülheim bis in die Ruhrmetropole führte und 112 km lang war. Zum Schluss des Gottesdienstes stellte das Vorbereitungsteam in Aussicht, dass es 2018 eine Neuauflage des Fastenpilgerns geben wird. Wie die aber genau aussehen wird, ist derzeit noch nicht klar. Hubert Röser ahnt angesichts der erreichten Größe der Teilnehmerzahl: “Wir haben heute die Grenzen der Aktion erreicht. Weder organisatorisch noch inhaltlich können wir dauerhaft eine solche große Gruppe zufriedenstellend steuern.” Doch zusammen mit den anderen Teilnehmern des Vorbereitungsteams wird er an Lösungsmöglichkeiten für die Herausforderung feilen: “Es ist ja schön, dass die Sehnsucht nach spirituelle Bewegung so groß ist …”

5. Etappe:
Zwischen Spaghettiknoten
und Waldteichen

Fastenpilger biegen auf die Zielgerade: Von Duisburg nach Mülheim

„Bergetappe” beim Fastenpilgern: Solche Steigungen waren in diesem Jahr sehr selten. (Foto: Jörg Höppner)

Abwechslungsreich wie selten war die fünfte Etappe des diesjährigen Fastenpilgerns, die die Teilnehmer am vergangenen Sonntag vom Ruhrorter Hafen zum Kloster Saarn im Mülheim führte. Bei herrlichem Sonnenschein sahen sich einige Pilger bereits veranlasst, kurze Hosen anzuziehen, um nicht übermäßig zu schwitzen.

Strahlende Gesichter beim Etappenstart in Duisburg! (Foto: Hubert Röser)

Der Tag begann – wie inzwischen beim Fastenpilgern üblich – mit einem Gottesdienst: Das Vorbereitungsteam, das aus Mitgliedern unseres Vereins und der Düsseldorfer St. Jakobusbruderschaft besteht, hatte diesmal die Kirche St. Maximilian mitten im Hafengebiet zum Ausgangspunkt der Etappe gewählt. Dort kamen exakt 101 Pilger und zwei Dackel zusammen, um sich auf das vorletzte Teilstück der diesjährigen Strecke zwischen Kleve und Essen-Borbeck zu machen.

Die Reihe der 101 Pilger zieht sich lang auseinander … (Foto: Hubert Röser)

Dieser Weg führte die Gruppe vom Hafen heraus der Ruhr entlang mitten zum sogenannten Spaghettiknoten, dem verschlungenen Autobahnkreuz von A3 und A40. „Ich wusste gar nicht, dass hier ein Wanderweg langgeht”, zeigten sich einige Pilger überrascht, als sie – nur durch eine mittelhohe Ballustrade getrennt – direkt entlang der Autobahn gingen.

Trinkpause vor einer Ruhrbrücke. (Foto: Hubert Röser)

Der Lärm der vorbeirasenden Autos ließ die sich ansonsten rege unterhaltenden Teilnehmer verstummen, bis sie kurze Zeit später in den Wald traten, wo die Stille nur vom Hämmern eines Spechts unterbrochen wurde. Auf herrlichen Wanderwegen ging es weiter bis zu einem ganz idyllisch gelegenen Teich mitten im Wald, wo

Mittagspause am Waldweiher. Zeit für ein “Selfie”. (Foto: Jörg Höppner)

die erste Rast mit einer Brotzeit eingelegt wurde. „Diese Strecke wird auch Bestandteil des neuen Pilgerwegs sein, den das Bistum im Rahmen seines Perspektiventwicklungsprozess’ vorbereitet”, erklärte Dorle Röser, die diese Etappe zusammen mit Tischtennis-Abteilungsleiter Thomas Steinig vorbereitet hatte.

Ampel auf Grün – los geht’s! (Foto: Jörg Höppner)

Verliebt” in der Kapelle der Wolfsburg

Nach einem spirituellen Impuls – dem Markenzeichen des Fastenpilgern – führte der Weg weiter bis zur “Wolfsburg”, der katholischen Akademie auf Mülheimer Stadtgebiet. Hier traf die Gruppe erneut auf unseren Geistlichen Beirat Gerd Belker, der morgens bereits die Messe in Duisburg gehalten hatte und der es sich nun nicht nehmen ließ, den Fastenpilgern die Akademiekirche zu erklären, die vor vier Jahren komplett umgebaut worden war. Der 82-Jährige bekannte in seinen Ausführungen: “In diese Kapelle habe ich mich richtig verliebt!” – eine Aussage, die viele Teilnehmer gut nach vollziehen konnten.

Pastor Gerd Belker (v.l.) erklärt den Pilgern die Akademiekirche der “Wolfsburg”. (Foto: Hubert Röser)

Nach der Stärkung bewegten sich die Pilger Richtung Kloster Saarn, was aufgrund eines versperrten Weges ein wenig länger wurde als geplant. Nach gut 22 km erreichte die Gruppe – durchaus erschöpft und verschwitzt – die Klosterkirche, wo der Abschluss-Impuls gehalten wurde. Einige Unentwegte zog es sogar noch weiter: Sie absolvierten weitere 4 km bis zur Mülheimer Innenstadt.

Mit guter Laune sind die 22 km problemlos zu bewältigen. (Foto: Hubert Röser)

Ausblick

Am kommenden Sonntag steht das letzte Teilstück des diesjährigen Fastenpilgerns auf dem Programm: Treffpunkt für alle Teilnehmer ist um 8:45 Uhr am Mülheimer Hauptbahnhof. Einen ersten Impuls gibt es in der Petrikirche (Pastor-Barnstein-Platz 1), dem ältesten Kirchengebäude in Mülheim, danach weiter zur St. Dionysius-Kirche (Dionysiuskirchplatz 16) in Essen-Borbeck, wo um 14 Uhr gemeinsam der Abschluss-Gottesdienst gefeiert wird. Einige Mitglieder der Gruppe haben Palmzweige vorbereitet, die dabei gesegnet werden. Die rund 14 km lange Abschlussetappe beinhaltet auch einen Abstecher zum Friedenskreuz in Altendorf.

Auch jetzt können noch neue Pilger einsteigen: Für Fragen steht Hubert Röser (0157/85715800 oder roeser@altendorf09.de) zur Verfügung. Kosten sind mit dem Fastenpilgern nicht verbunden – nur für die eigene Verpflegung und die Fahrtkosten hat jede/r selbst zu sorgen. Alle Teilnehmer erhalten zudem einen Pilgerpass.

 

 

Die folgende Etappen im Überblick
09.04.2017 Mülheim => Essen (ca. 14 km)

 

 

Start vor der St. Anna-Kirche in Rheinberg: ein herrlicher Pilgertag beginnt. (Foto: Thomas Steinig)

4. Etappe:  Fastenpilger
auf „Kurs Heimat“

Vom Niederrhein ins Ruhrgebiet: Von Rheinberg bis Duisburg

Was für ein herrlicher Tag, den die Fastenpilger auf ihrem Weg von Kleve nach Borbeck am letzten Sonntag verbrachten. Nachdem die Sonne am Vormittag die leichten Schleierwolken vertrieben hatte, wurde es angenehm warm, ohne dabei heiß zu werden – also ideale Voraussetzungen für einen wunderbaren Tag, den die gut 80 Pilger wie ein Geschenk annahmen.

Begonnen hatte er mit einem Gottesdienst in der Kirche St. Anna in Rheinberg, in dem unser geistlicher Beirat Pastor Gerd Belker die Heilung eines Blindgeborenen zum Thema seiner Predigt machte und zu einer Veränderung und Erweiterung von Ansichten und Sichtweisen aufrief.

Die Pilgergruppe läuft weit auseinander gezogen. Zeit für Zweiergespräche oder um still die Natur zu genießen. (Foto: Dirk Glacer)

Nach dem obligatorischen Startfoto machte sich die Gruppe auf den Weg und durchquerte zunächst üppige Feld-Landschaften, in denen der Blick – ganz im Sinne der zuvor gehörten Texte – weit werden konnte. Abgedeckte Spargelhügel ließen die Vorfreude auf die kommenden Wochen wachsen, in denen das leckere Gemüse auf die Teller kommen wird.

Sind wir noch auf dem richtigen Weg? Na klar! Mechthild Semrau und Dirk Glacer haben die Wegführung der Etappe fest im Griff. (Foto: Hubert Röser)

Abwechslungsreich gestaltete sich der Tag in der Folge: Die weiten Felder ließ die Pilgergruppe hinter sich und durchquerte große Waldpassagen, in denen die ersten Blätter zu sprießen begannen und einen leicht grünlichen Hauch über das graue Holz legten.

Die Pilgergruppe läuft weit auseinander gezogen. Zeit für Zweiergespräche oder um still die Natur zu genießen. (Foto: Dirk Glacer)

Gespräch und Stille

Zentrales Merkmal des Pilgergangs, der jährlich von uns und der St. Jakobus-Bruderschaft in Düsseldorf vorbereitet wird, war wieder die Kombination von Gespräch und Stille. Barbara Stiene aus Bochum genoss dieses Wechselspiel sichtlich: „Es ist gleichzeitig schön und leicht, hier neue Menschen kennen zu lernen und mit ihnen ein Gespräch zu führen, aber genauso gern gehe ich dann ein Stück für mich und genieße den herrlichen Tag“, erklärte die Mode-Entwerferin, die ihre zweite Etappe in diesem Jahr absolvierte und sich schon auf die kommenden Teilstücke freut.

Heimatgefühle: Nach den Feldern des Niederrheins kommt die Industriekulisse des Duisburger Hafen in den Blick. (Foto: Hubert Röser)

Hinter Baerl verließ die Gruppe den traditionellen Jakobsweg und nahm Kurs auf das Ruhrgebiet: Bald waren die ersten Zeichen der Duisburger Industriekulisse zu sehen und in manchem Pilger kamen echte Heimatgefühle auf. Auf der Rheinbrücke warfen sie einen Blick auf das fünf Meter hohe Skulptur „Poseidon“, die der Künstler Markus Lüpertz für die Hafen AG gefertigt hatte und die inzwischen zu einer neuen Landmarke für den größten Binnenhafen der Welt geworden ist. Kurz darauf war mit dem Bahnhof Ruhrort das Tagesziel erreicht.

Ausblick

Am kommenden Sonntag steht die vorletzte Etappe des diesjährigen Fastenpilgerns auf dem Programm: Nach einem Gottesdienst in der Ruhrorter Kirche St. Maximilian (Fabrikstr. 16, 47119 Duisburg), der um 8:30 Uhr beginnt, machen sich die Pilger auf den Weg Richtung Mülheim, wo sie nach Abstecher zur Wolfsburg schließlich am Kloster Saarn ankommen werden.

Wer mitgehen möchte, kommt am Sonntag um 7:15 Uhr zum Info-Punkt im Essener Hauptbahnhof. Die S-Bahn Richtung Duisburg fährt um 7:35 Uhr von Gleis 7. Für Fragen steht Hubert Röser (0157/85715800 oder roeser@altendorf09.de) zur Verfügung.

Kosten sind mit dem Fastenpilgern nicht verbunden – nur für die eigene Verpflegung und die Fahrtkosten hat jede/r selbst zu sorgen. Alle Teilnehmer erhalten zudem einen Pilgerpass.

 

Startfoto vor der dritten Etappe des Fastenpilgerns in Xanten: 88 Pilger wollen sich eine Auszeit vom Alltag nehmen. (Foto: Thomas Steinig)

3. Etappe:  Flotter Schritt und
spirituelle Impulse
von Xanten nach Rheinberg

Halbzeit beim Fastenpilgern

Mit bangem Blick zum Himmel trafen sich fast 90 Pilger vor dem Xantener Dom, um die dritte Etappe des diesjährigen Fastenpilgerns „unter die Füße“ zu nehmen: Sie führte am vergangenen Sonntag von der alten Römerstadt über Alpen nach Rheinberg. Und tatsächlich: Petrus sah offenbar wohlwollend auf die große Pilgerschar und beließ es – trotz schrecklicher Wetterprognosen – bei einigen heftigen Windböen und einem kurzen Nieselschauer.

Wie inzwischen üblich begann die dritte Etappe des Fastenpilgerns, für das unser Verein und die St.-Jakobus-Bruderschaft aus Düsseldorf verantwortlich zeichnen, mit einem Gottesdienst, den unser eigens aus Essen angereister Geistlicher Beirat Gerd Belker hielt und dabei das Evangelium von der Samariterin am Jakobsbrunnen auslegte. „Brücken bauen und über Brücken gehen“ – das Thema des diesjährigen Fastenpilgerns – passte da natürlich gut und wurde auch in den Gesprächen auf dem gut 21 km langen Wegstück immer wieder aufgegriffen.

Trotz der Anstrengung des über 21 km langen Wegs haben Gerd Robert, Frauke Michel und Ute Hesse (v.l.) das Lachen nicht verlernt … (Foto: Hubert Röser)

Gespräch und Bewegung

Überhaupt die Gespräche: Sie sind – neben der sportlichen Bewegung – das zentrale Element des Fastenpilgerns. Elmar Ibels aus Duisburg, der mit einigen Gefährten erstmalig mit von der Partie war und in der Hafenstadt selbst Pilgerangebote macht, zeigt sich beeindruckt von der Offenheit der Gruppe. „Ich bin mit so vielen unterschiedlichen Menschen ein Stück gegangen, bin sofort in Gespräche verwickelt und herzlich aufgenommen worden – das hatte ich in dieser Form nicht erwartet!“

In den langen Waldpassagen zog sich die Reihe der Pilger weit auseinander. (Foto: Dirk Glacer)

Spirituelle Impulse

Die Mittagspause verbrachte die Gruppe bei mitgebrachten Broten, Eiern und Salaten im Gemeindesaal von Alpen, wo sie von Mitarbeitern der Gemeinde freundlich begrüßt worden waren: Nach der Rast wurde in der benachbarten Kirche erneut ein spiritueller Impuls gegeben – das zweite besondere Merkmal des Fastenpilgerns. „ Ohne diese von Gerd Belker zusammengestellten und formulierten Texte wären die Etappen ja reine Wanderungen – wir sind uns aber sicher, dass diese spirituelle Dimension es ist, die so viele Menschen für das Fastenpilgern begeistert“, erklärt Barbara Hascher, die zum achtköpfigen Vorbereitungsteam gehört und zusammen mit ihrer Freundin Ulrike Winkels die letzten beiden Etappen ausgekundschaftet hatte.

Margret Wollbeck aus Holsterhausen fügte mit einem Lachen hinzu: „Ich hab mich heute vom Wind durchblasen lassen, den Kopf frei bekommen – jetzt bin ich startklar für die kommende Woche!“

Vorbei an Feldern und frierenden Pferden zog es die Pilger auf ihrer dritten Etappe des Fastenpilgerns von Xanten nach Rheinberg. (Foto: Hubert Röser)

Ausblick

Am kommenden Sonntag machen sich die Fastenpilger erneut auf den Weg: Nach einem Gottesdienst in St. Anna (An der St.-Anna-Kirche 4, 47495 Rheinberg), der um 9 Uhr beginnt, verlässt die Gruppe den traditionellen Jakobsweg und geht über Baerl nach Duisburg-Ruhrort, wo die vierte Etappe enden wird.

Wer mitgehen möchte, kommt entweder mit öffentlichen Verkehrsmitteln direkt nach Rheinberg oder ist um 7:30 am Essener Busbahnhof (An der Freiheit). Wer dort allerdings mitgenommen werden möchte, muss sich unbedingt bei Hubert Röser anmelden (0157/85715800 oder roeser@altendorf09.de), da die Busse rechtzeitig geordert werden müssen. Die Busfahrt kostet 15 €, weitere Kosten sind mit dem Fastenpilgern nicht verbunden – nur für die eigene Verpflegung hat jede/r selbst zu sorgen. Alle Teilnehmer erhalten zudem einen Pilgerpass.

Der böige Wind von Westen ließ die Haare fliegen und vertriebe trübe Gedanken … (Foto: Hubert Röser)
Strahlende Gesichter bei der Pause – Pilgern in Gemeinschaft macht Spaß. (Foto: privat)

 

2. Etappe: Im Zeichen der Ökumene
von Kalkar nach Xanten

Ganz im Zeichen der Ökumene stand die zweite Etappe des diesjährigen Fastenpilgerns, die uns am vergangenen Sonntag von Kalkar zum Dom in Xanten führte. Unser Geistlicher Beirat Pastor Gerd Belker rief in seiner Predigt dazu auf, die Brücken zur Einheit aller Christen mutig zu betreten – denn die seit 500 Jahren dauernde Trennung bleibe eine offene Wunde und gleichzeitig eine Herausforderung für katholische und evangelische Gläubige gleichermaßen.

Startfoto der zweiten Etappe vor der wegen ihrer herrlichen Schnitzaltäre bekannten Kirche St. Niciolai in Kalkar. Danach machen sich 78 Pilger und die beiden „Kampfdackel“ Lenny und Laszlo auf den Weg. (Foto: Thomas Steinig)

Nach dem Gottesdienst und dem Besuch des Jakobusaltars machten wir uns bei schönstem Sonnenschein und angenehmen Temperaturen auf den Weg in die alte Römerstadt Xanten. Die flache, gut 17 km lange Etappe war bestens zu laufen und so blieb viel Zeit für Gespräche zum Tagesthema: Denn in der Pilgergruppe sind sowohl katholische als auch evangelische Christen vertreten, eine ganze Reihe von Teilnehmern führen konfessionsverbindende Ehen. Dass dies heute beileibe nicht mehr zu solchen Schwierigkeiten wie noch vor 30, 40 Jahren führe, wurde zwar allgemein bestätigt, nichts desto trotz beklagt, dass die „Mahlgemeinschaft“ von Katholiken und Protestanten offiziell immer noch auf sich warten lässt – auch wenn sie in vielen Gemeinden vor Ort längst praktiziert wird.

Der herrliche Jacobus-Altar in St. Nicolai in Kalkar ist ein Muss für jeden Pilger. (Foto: Privat)

Unverhoffter Zuwachs

Wie ansteckend der Pilgergedanke sein kann, stellte Hans Fugmann aus Kleve unter Beweis: Er war am vorletzten Sonntag als Lektor für den Auftaktgottesdienst in Kleve eingeteilt und fand das, was er hörte und sah, so spannend, dass er sich spontan entschloss, die kommende Etappe mitzugehen. „Ich fühle mich bei Euch sehr wohl und habe unterwegs schon viele interessante Gespräche geführt“, erklärte er beim Mittagessen im Wallfahrtsort Marienbaum und versprach, auch am kommenden Sonntag wieder mit von der Partie zu sein.

Stille und Gespräch

Ansonsten nutzten die knapp 80 Pilger den herrlichen Tag, um die Gedanken treiben und sich von der Sonne verwöhnen zu lassen. „Es macht einfach Freude, mit den anderen zu gehen, mal in ein Gespräch einzusteigen, mal aber auch einfach still zu sein und die Natur zu genießen, die langsam aus dem Winterschlaf erwacht“, fasste Maria Robert aus Altendorf ihre Gedanken zusammen. Sie hat sich fest vorgenommen, in diesem Jahr alle sechs Etappen bis zum Schlussgottesdienst in St. Dionysius hier in Borbeck zu absolvieren. Das ist aber keine Bedingung für die Teilnahme: Jede und jeder ist herzlich willkommen, auch wenn er nur ein oder zwei Teilstücke mitgehen möchte.

Hinweise zur nächsten Etappe

Die dritte Etappe führt von Xanten nach Rheinberg: Begonnen wird mit einem Gottesdienst um 8:15 Uhr im Dom der ehemaligen Römerstadt (Kapitel 8, 46509 Xanten). Abfahrt für die Pilger ist um 7:00 Uhr auf dem Busparkplatz am Essener Hauptbahnhof (Ausgang: Freiheit). Eine Anmeldung ist auch diesmal zwingend erforderlich (0157/85715800 oder roeser@altendorf09.de). Der Preis für die Busfahrt beläuft sich auf 15 € pro Person, weitere Kosten sind mit dem Fastenpilgern nicht verbunden – nur für die eigene Verpflegung hat jede/r selbst zu sorgen. Alle Teilnehmer erhalten zudem einen Pilgerpass.

 

 

1. Etappe: Auftakt nach Maß:
Mit mehr als 100 Pilgern
von Kleve nach Kalkar

Das Fastenpilgern 2017 hat mit über 100 Teilnehmern begonnen

Startfoto der Auftaktetappe vor der Klever Schwanenburg: Über 100 Pilger kamen zusammen, um auf der 17 km langen Strecke und bei spirituellen Impulsen Abstand vom Alltag zu gewinnen. (Foto: Thomas Steinig)

Ein Auftakt nach Maß für das diesjährige Fastenpilgern: Mehr als 100 Teilnehmer versammelten sich in der letzten Woche in der Stiftskirche von Kleve, um eine kleine Auszeit vom Alltag zu nehmen, die mit einem 17 km langen Pilgergang nach Kalkar und vielen spirituellen Impulsen gefüllt war. „Wir freuen uns über diesen großen Zuspruch“, erklärte Hubert Röser vom A09-Orgateam, das vor fünf Jahren das Fastenpilgern als besonderes Angebot für die Fastenzeit „erfunden“ hat. „Diese Zahl bringt uns zwar an die Grenze dessen, was organisatorisch machbar ist, zeigt aber auch, wie groß das Bedürfnis nach einer speziellen und erfüllenden Gestaltung der vorösterlichen Zeit geworden ist.“

Bester Beleg für diese Behauptung: Die Teilnehmer kommen längst nicht mehr nur aus dem Essener Westen und Borbeck – die Mund zu Mund-Propaganda und viele Zeitungsberichte lockten Pilger aus Ingelheim, dem Tecklenburger Land, Hagen, Düsseldorf und Dortmund an, um gemeinsam den Weg von Kleve nach Essen-Borbeck „unter die Füße“ zu nehmen. „Viele der Teilnehmer sind Wiederholungstäter“, freut sich Ulrike Winkels von der Düsseldorfer Jakobusbruderschaft, die von Anfang an ebenfalls zu den Mitinitiatoren des Fastenpilgerns gehört. „Aber es gibt auch viele, die das Fastenpilgern in diesem Jahr erstmalig ausprobieren wollten, nachdem sie davon gelesen oder von Bekannten angesprochen wurden.“

Vorbei am Kermisdahl-Kanal ziehen die Pilger Richtung Kalkar. Im Hintergrund das Klever Wahrzeichen: die Schwanenburg. (Foto: Astrid Beining)

Bewegender Auftakt

Gestartet wurde mit einem Gottesdienst in der Klever Stiftskirche St. Mariä Himmelfahrt, der von unserem Geistlichen Beirat Pastor Gerd Belker gestaltet wurde. Er hat auch die spirituellen Impulse geschrieben, die in den Pausen vom achtköpfigen Vorbereitungsteam vorgetragen werden.

In diesem Jahr dreht sich alles – der niederrheinischen Landschaft geschuldet – um das Thema Brücken: „Über Brücken gehen auf Jakobswegen zwischen Kleve und Essen“ ist dann auch das Thema des Fastenpilgerns 2017, das an allen sechs Sonntagen der Fastenzeit durchgeführt wird.

Entgegen aller Wetterprognosen schien nach dem Auftaktgottesdienst die Sonne vom fast wolkenlosen Himmel und machte die erste Etappe zu einem besonderen Erlebnis. „Das Gehen durch die noch vom Winter gezeichnete Natur befreit den Geist und öffnet die Gedanken“, sagte Rainer Schmidt aus Oberhausen, der seit Jahren zum festen Stamm der Fastenpilger gehört.

Gemütliche Rast im Gemeindesaal von Bedburg Hau – man tauscht mit anderen Pilgern Erfahrungen aus. (Foto: Astrid Beining)

Freies Angebot

Das Fastenpilgern ist übrigens ein völlig freies Angebot, das auch Interessierten offen steht, die vergangenen Sonntag nicht mit von der Partie waren: „Niemand muss alle sechs Etappen laufen – man kann jederzeit dazu stoßen und nur ein oder zwei Teilstücke mitgehen“, erklärt Lisa Buhl, die die Wegführung der ersten Etappe „ausgekundschaftet“ und die erholsame Mittagspause im Gemeindesaal von Bedburg-Hau organisiert hatte.

Dorle Röser (r.) drückt das Siegel der Klever Stiftskirche in den Pilgerpass. Mit den einzelnen Stempeln wird der zurückgelegte Weg dokumentiert. (Foto: Astrid Beining)
Ausblick

Am kommenden Sonntag beschäftigen sich die Impulse des Fastenpilgerns mit der Ökumene – der Brücke zur Einheit aller Christen, denn die seit 500 Jahren dauernde Trennung bleibt eine schmerzende Wunde und gleichzeitig eine Aufgabe für katholische und evangelische Gläubige.

Hinweise zur nächsten Etappe

Auch wer bei der ersten Etappe nicht dabei war, kann am kommenden Sonntag gern dazustoßen: Die zweite Etappe führt von Kalkar nach Xanten. Begonnen wird mit einem Gottesdienst in der Kirche St. Nicolai (Jan-Joest-Str. 1, 47546 Kalkar). Abfahrt für die Pilger ist um 7:30 Uhr auf dem Busparkplatz am Essener Hauptbahnhof (Ausgang: Freiheit). Eine Anmeldung ist diesmal zwingend erforderlich (0157/85715800 oder roeser@altendorf09.de). Der Preis für die Busfahrt beläuft sich auf 15 € pro Person, weitere Kosten sind mit dem Fastenpilgern nicht verbunden – nur für die eigene Verpflegung hat jede/r selbst zu sorgen. Alle Teilnehmer erhalten zudem einen Pilgerpass.

 

6. Etappe: von Mülheim nach Essen

09.04.2017 Mülheim => Essen (ca. 14 km)

Langeweile war gestern – heute ist A09!