Fastenpilgern 2016 mit Rekord-Teilnahme beendet:
Die Mischung von Bewegung und Spiritualität macht’s
„So viele waren wir noch nie”, schwante Dorle Röser vom Vorbereitungsteam des Fastenpilgerns, als sich am Palmsonntag die Teilnehmer in Steele sammelten, um zur letzten Etappe der diesjährigen Aktion aufzubrechen. Und richtig, mit 103 Pilgern zwischen 8 und 81 Jahren wurde der bisherige „Rekord” von 99 Teilnehmern aus dem Jahr 2014 knapp übertroffen.

Das Fastenpilgern ist eine Aktion des Sportvereins DJK Altendorf 09 in Kooperation mit der Düsseldorfer St.-Jakobus-Bruderschaft, mit der die Verantwortlichen ein spirituelles Angebot in der Passionszeit machen wollen, das seit Jahren regen Zuspruch findet. „Viele Menschen wollen in dieser Zeit etwas machen, das sich einerseits vom Alltag abhebt, andererseits auch zur Besinnung kommen, was in dieser schnelllebigen Zeit bekanntermaßen oftmals sehr schwer ist.” Das Fastenpilgern mit seinen teils körperlich durchaus fordernden Etappen und den von Pastor Gerd Belker verfassten Impulstexten, bei denen in diesem Jahr die “Seligpreisungen der Bergpredigt” im Vordergrund standen, scheint da die genau richtige Mischung zu sein. So nahmen an der letzten Etappe auch viele “Neulinge” teil, die durch die Medienberichterstattung und Mund-zu-Mund-Erzählungen vom Fastenpilgern gehört hatten und es nun ausprobieren wollten.
Palmsträuße für die Pilger

Der Borbecker Erich Niedgen hatte mit einigen Freunden über 80 Palmsträußchen gebunden, die die Pilger an ihren Rücksäcken befestigten. Nach dem obligatorischen Startfoto vor der Pilger-Stempelstelle St. Laurentius in Steele machten sich die Gruppe über den Stadtgarten, die Kluse und den Baldeneysee nach Essen-Werden, wo in der Luciuskirche der feierliche Abschlussgottesdienst gefeiert und die Palmzweige traditionsgemäß gesegnet wurden.

“Wir haben eine unglaublich intensive Zeit in den vergangenen Wochen erlebt”, erklärte Thomas Steinig, der ebenfalls zum Vorbereitungsteam gehört, bei seinem Rückblick. “Und die ist so schnell vergangen!” Insgesamt rund 110 km wurden vom Ausgangspunkt in Menden bis Essen-Werden zurückgelegt, 14 Pilger haben dabei die ganze Strecke bewältigt. “In Erinnerung bleiben die vielen Gespräche, die unterwegs geführt wurden, die Anteilnahme an der Geschichte und den Geschichten der Mitgehenden …”
Und wie geht’s weiter?
Dass sich nach dem Gottesdienst viele Pilger mit den Worten “Bis zum nächsten Jahr” verabschiedeten, bringt das Organisationsteam ein wenig unter Zugzwang: “Im April oder Mai werden wir uns zusammensetzen und darüber nachdenken, ob und wie es weitergeht. Wege, die man gehen könnte, gibt es noch reichlich – und dass sich die Arbeit lohnt, die mit dem Fastenpilgern verbunden ist, sieht man ja daran, wie viele Leute sich von der Idee faszinieren lassen”, sagte Ulrike Winkels, die als “Besenwagen” darauf achtete, dass unterwegs niemand verlorenging.
